Warum feiern wir das Sechswochenamt für unsere Verstorbenen?

Kürzlich wurde ich bei einem Gespräch gefragt, warum wir in der römisch-katholischen Kirche das “Sechswochenamt” feiern. – Wieso kommen die Angehörigen und Freunde der/des Verstorbenen sechs Wochen nach dem Tod zur Hl. Messe (zur Eucharistiefeier) zusammen?
In dieser Heiligen Messe, sechs Wochen nach dem Ableben der/des Verstorbenen, gedenken wir noch einmal der lieben Angehörigen.
Die Zeit von 40 Tagen ist an die Dauer der österlichen Bußzeit (Fastenzeit) angelehnt, die eine Zeit der Besinnung und der Zurückgezogenheit sowie eine Zeit der Vorbereitung auf das Hochfest unseres Glaubens, auf Ostern, ist.

Nach der vierzigtägigen Fastenzeit dürfen wir an Ostern glaubend feiern, dass mit der Auferstehung Jesu der Tod nicht das letzte Wort hat, er ist ein für allemal überwunden. Somit kennzeichnet das Sechs-wochenamt das Ende der ersten Trauerphase für die Hinterbliebenen. Es zeigt uns unsere christliche
Hoffnung auf: dass die verstorbene Person in der Herrlichkeit Gottes lebt.
Unser christlicher Glaube schenkt uns in der Trauer Trost und Hoffnung. So bestätigen wir vierzig Tage nach dem Tod in der Mitfeier der Hl. Messe diesen Glauben und diese Hoffnung und erhalten – wie an Ostern – eine Zukunft, die uns ein Wiedersehen mit unseren Verstorbenen verheißt.

Nach einem Jahr endet das Trauerjahr mit dem Jahrgedächtnis, das ebenso als Hl. Messe gefeiert wird.
In den regelmäßigen Eucharistiefeiern, in denen wir unserer Verstorbenen weiterhin gedenken, sind wir ebenso betend mit der Kirche des Himmels verbunden.
Ich danke all denen, die ihren lieben Verstorbenen ein fürbittendes Gebet in der Hl. Messe zukommen lassen.

Pfr. Günter Puts
(im Oktober 2011)

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